Allgemeine Designprinzipien
Das Well-Architected Framework fasst allgemeine konzeptionelle Grundsätze zusammen, die gutes Design in der Cloud fördern:
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Keine Ungewissheit mehr über die benötigte Kapazität: Wenn Sie bei der Bereitstellung eines Workloads eine falsche Entscheidung bezüglich der Kapazität treffen, führt dies oft zu teuren, nicht genutzten Ressourcen oder zu Leistungsproblemen aufgrund von zu wenig Kapazitäten. Beim Cloud-Computing gibt es diese Probleme nicht. Sie arbeiten mit so viel oder so wenig Kapazität wie nötig. Das System wird automatisch hoch- oder herunterskaliert.
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Testen von Systemen im Produktionsmaßstab: Sie können in der Cloud bei Bedarf eine Testumgebung im Produktionsmaßstab einrichten, Ihre Tests abschließen und die Ressourcen dann wieder außer Betrieb nehmen. Weil Sie für die Testumgebung nur dann zahlen, wenn sie genutzt wird, können Sie Ihre Live-Umgebung zu einem Bruchteil der Kosten testen, die Sie an einem On-Premises-Standort hätten.
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Automatisierung für einfachere Architekturexperimente: Durch die Automatisierung können Sie Ihre Workloads kostengünstig erstellen und replizieren und manuellen Aufwand vermeiden. Sie können an der Automatisierung vorgenommene Änderungen nachverfolgen, die Auswirkungen nachprüfen und ggf. auf die vorherigen Parameter zurücksetzen.
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Möglichkeit evolutionärer Architekturen: In herkömmlichen Umgebungen werden architekturbezogene Entscheidungen oft in Form von statischen, einmaligen Ereignissen implementiert. Dementsprechend gibt es während der Lebensdauer des Systems einige wenige große Versionen des Systems. Geschäftsvoraussetzungen und ihr Kontext entwickeln sich stetig weiter. Diese anfangs getroffenen Entscheidungen könnten die Fähigkeit des Systems beeinträchtigen, sich auf neue Geschäftsvoraussetzungen einzustellen. In der Cloud können Sie jederzeit automatisieren und testen. Dadurch wird weniger wahrscheinlich, dass sich Änderungen am Design negativ auswirken. Systeme können sich somit im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Unternehmen können dann wie selbstverständlich Innovationen für sich nutzen.
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Weiterentwicklung von Architekturen mithilfe von Daten: Sie können in der Cloud Daten dazu sammeln, wie sich Ihre architekturrelevanten Entscheidungen auf das Verhalten Ihres Workloads auswirken. Sie können also mit faktenbasierten Entscheidungen Ihren Workload verbessern. Ihre Cloud-Infrastruktur ist Code. Das bedeutet, dass Sie diese Daten im Laufe der Zeit in architekturrelevante Entscheidungen und Verbesserungsmaßnahmen einfließen lassen können.
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Verbesserung mithilfe von Ernstfallübungen: Simulieren Sie in regelmäßigen Ernstfallübungen Vorfälle in der Produktion, um das Verhalten Ihrer Architektur und Ihrer Prozesse zu testen. So können Sie nachvollziehen, wo nachgebessert werden kann. Zudem üben Sie dabei ein, wie Ihre Organisation mit Ereignissen umgeht.