Fehlerverwaltung
In Systemen mit großer Komplexität ist es wahrscheinlich, dass Fehler auftreten. Zur Gewährleistung von Zuverlässigkeit muss Ihr Workload auftretende Fehler erkennen und Maßnahmen ergreifen, um Auswirkungen auf die Verfügbarkeit zu vermeiden. Workloads müssen Ausfälle verkraften sowie Probleme automatisch beheben können.
Mit AWS können Sie automatisch auf überwachte Daten reagieren. Wenn eine bestimmte Kennzahl beispielsweise einen Schwellenwert überschreitet, können Sie eine automatische Maßnahme zur Behebung dieses Problems auslösen. Statt also zu versuchen, eine fehlerhafte Ressource, die Teil Ihrer Produktionsumgebung ist, zu diagnostizieren und zu reparieren, können Sie sie durch eine neue Ressource ersetzen und die Analyse der fehlerhaften Ressource extern vornehmen. Da Sie in der Cloud temporäre Versionen eines gesamten Systems zu geringen Kosten aufstellen können, können Sie automatisiertes Testen verwenden, um vollständige Wiederherstellungsprozesse zu überprüfen.
In den folgenden Fragen geht es um Überlegungen zur Zuverlässigkeit.
ZUV 9: Was ist bei der Sicherung von Daten zu beachten? |
Sichern Sie Daten, Anwendungen und Konfigurationen, um die Anforderungen im Hinblick auf das Recovery Time Objective (RTO, Wiederherstellungsdauer) und das Recovery Point Objective (RPO, Wiederherstellungszeitpunkt) zu erfüllen. |
ZUV 10: Wie schützen Sie Ihren Workload mithilfe der Fehlerisolierung? |
Fehlerisolierte Grenzen beschränken die Auswirkungen eines Ausfalls innerhalb eines Workloads auf eine begrenzte Anzahl von Komponenten. Komponenten außerhalb der Grenze sind vom Ausfall nicht betroffen. Wenn Sie mehrere fehlerisolierte Grenzen verwenden, können Sie die Auswirkungen auf Ihren Workload einschränken. |
ZUV 11: Wie lassen sich Workloads so gestalten, dass sie Komponentenausfälle verkraften? |
Workloads, für die eine hohe Verfügbarkeit und eine niedrige mittlere Reparaturzeit erforderlich sind, müssen auf Ausfallsicherheit ausgelegt sein. |
ZUV 12: Wie lässt sich die Zuverlässigkeit testen? |
Nachdem Sie Ihre Workload so konzipiert haben, dass sie den Belastungen der Produktion standhält, sind Tests die einzige Möglichkeit, sie auf die erwartete Funktionalität und Ausfallsicherheit hin zu testen. |
ZUV 13: Was ist bei der Planung der Notfallwiederherstellung zu beachten? |
Backups und redundante Workload-Komponenten sind der Ausgangspunkt Ihrer Strategie für die Notfallwiederherstellung. RTO und RPO sind Ihre Ziele für die Wiederherstellung Ihrer Workload. Legen Sie diese Ziele entsprechend den geschäftlichen Anforderungen fest. Implementieren Sie eine Strategie, um diese Ziele zu erreichen. Berücksichtigen Sie dabei Standorte und Funktionen von Workload-Ressourcen und -Daten. Die Wahrscheinlichkeit von Disruptionen und die Kosten von Wiederherstellungen sind ebenfalls wichtige Faktoren bei der Ermittlung des Unternehmenswerts, den Notfallwiederherstellungen von Workloads bieten. |
Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig und stellen Sie anhand von Tests der Sicherungsdateien sicher, dass Sie Wiederherstellungen nach logischen und physischen Fehlern durchführen können. Ein Schlüssel zur Verwaltung von Fehlern ist das regelmäßige und automatisierte Testen von Workloads, um Ausfälle hervorzurufen, und das anschließende Beobachten des Wiederherstellungsverhaltens. Führen Sie diese Tests regelmäßig durch, auch nach größeren Workload-Änderungen. Verfolgen Sie KPIs aktiv wie auch das Recovery Time Objective (RTO, Wiederherstellungsdauer) und das Recovery Point Objective (RPO, Wiederherstellungszeitpunkt), um die Ausfallsicherheit einer Workload (insbesondere unter Fehlertestszenarios) zu bewerten. Die Verfolgung von KPIs unterstützt Sie bei der Identifizierung und Milderung einzelner Fehlerquellen. Hierbei geht es darum, Ihre Prozesse zur Wiederherstellung von Workloads gründlich zu testen, damit Sie darauf vertrauen können, dass Sie alle Daten wiederherstellen und Ihre Kunden unterbrechungsfrei bedienen können. Und zwar selbst dann, wenn länger anhaltende Probleme auftreten. Mit Ihren Wiederherstellungsprozessen sollten Sie sich genauso vertraut machen wie mit Ihren normalen Produktionsprozessen.